Günstig übernachten mit Kindern- Die besten Tipps
Ach, war das früher noch schön, sich eine Unterkunft zu buchen! Preise und Bewertungen vergleichen, oder einfach das Hotel mit den schönsten Bildern auswählen, click, fertig, Vorfreude!
Mit Kindern sieht die Sache erheblich komplizierter und vor allem teurer aus.
Allerdings gibt es diverse Möglichkeiten, auch mit Kindern günstig zu übernachten, ohne gleich im Zelt oder Backpacker-Hostel zu landen. (Nicht falsch verstehen, ich finde Familien cool, die mit ihren Kindern so wie früher reisen, aber die Mehrheit wünscht sich, vor allem mit jüngerem Nachwuchs, eher mehr Komfort und Sicherheit.)
Was also tun?
(Achtung: Der wichtigste Tipp kommt erst ganz unten!)
Option 1: Sich im Reisebüro beraten lassen oder eine organisierte Familienreise buchen. Erspart viel Arbeit, ist aber sicher nicht die günstigste Variante.
Dem Individualreisenden bleibt also Folgendes:
Option 2: Nur noch in Ferienwohnungen oder privaten Apartments absteigen.
Auf jeden Fall eine super Idee, spätestens ab dem 2.Kind. Auch eingefleischte Hotelfans sehen schnell die Vorteile: Mehr Platz für weniger Geld (2 Schlafzimmer!) und mehr Privatsphäre (nächtliches Geschrei!).
Fewos findet man auf fast allen gängigen Buchungsportalen (mein Favorit booking.com) und kann sie dort auch direkt preislich mit den Hotels am Zielort vergleichen.
Wem Individualität und Kontakt zu Einheimischen wichtig ist, dem kann ich nur wärmstens airbnb, den weltweit größten Vermittler von privaten Unterkünften, empfehlen.
Die Fülle an Angeboten in jedem nur erdenklichen Ort ist ein wahrer Augenschmaus. Es sind sehr originelle Unterkünfte wie Baumhäuser, Wohnwägen etc. dabei, und ab und an findet man auch mal eine Wohnung mit voll eingerichtetem Kinderzimmer.
Aber Achtung: airbnb erhebt Vermittlungsgebühren, die so manches scheinbare Schnäppchen nicht mehr ganz so günstig machen. Alles in allem ist das PLV aber meiner Ansicht nach besser als bei Hotels.
Allerdings werden fast nie Preise für Kinder angegeben. Im Zweifelsfall muss man also beim Gastgeber erfragen, ob die Gebühr für zusätzliche Personen auch für Kinder gilt (auch für solche, die im mitgebrachten Babybett oder im Elternbett schlafen?). Auch werden nur ganz selten Unterkünfte explizit als „familienfreundlich“ gekennzeichnet (obwohl es dafür ein eigenes Icon gibt). Trotzdem nehmen erfahrungsgemäß fast alle Kinder auf. Aber immer nachfragen!
Bei der Suche sollte man auf jeden Fall die tatsächliche Personenanzahl eingeben, selbst wenn es sich um Kleinkinder handelt, denn oft steht für 2 von 4 Personen ohnehin nur eine aufklappbare Couch bereit. Und Babybetten werden von Privatanbietern eher selten zur Verfügung gestellt.
Damit kämem wir zu den Vorteilen eines Hotelaufenthaltes, nämlich:
Option 3: Weiterhin Hotels buchen- aber dabei Folgendes beachten
Wenn man auf einer gängigen Buchungsplattform wie booking.com bei der Suche die tatsächliche Kinderanzahl eingibt, bekommt man nur selten die günstigste Option angezeigt, sondern meist gleich den Preis für Familienzimmer, Suiten, 4Bett-Zimmer o.ä.
Nur wenn man dann zu den Hotel-Richtlinien runterscrollt, sieht man, ob es auch günstiger geht (z.B. mit Zustellbetten).
Daher mein wichtigster Tipp: Immer erstmal nach dem günstigsten Doppelzimmer suchen,
oder bei mehreren Kindern nur eines angeben (damit sortiert man zumindest die wenigen „Adults only“-Hotels aus.)
Entscheidend sind dann die Hotelrichtlinien bzgl. Kindern (bei booking.com unter „Gut zu wissen“), und da gibt es Riesenunterschiede!
„Kein Aufpreis in vorhandenen Betten“ zahlt manchmal „1 Kind unter 3“, „2 Kinder unter 4“, „2 Kinder unter 8“, „2 unter 12“ oder gar „3 unter 15 Jahren“. Da gibt es wirklich alle Variationen! Und in manchen DZ stehen tatsächlich 2 Doppelbetten. Auch in die amerikanischen King Size-Betten passt man locker zu dritt. D.h. im Optimalfall übernachtet man mit 1-2 Kindern zum selben oder nur geringfügig höheren Preis wie ohne. Gute Recherche lohnt sich also.
Wenn es Babybetten gibt, sind sie meistens für unter 2Jährige kostenlos (manchmal auch bis 3 Jahre). Alles andere ist meiner Ansicht nach eine Frechheit und sollte nicht gebucht werden.
(Wusstet ihr übrigens, dass manche Airlines Reisebettchen kostenlos befördern, z.B. Air Berlin ?)
Ich buche u.a. deshalb so gerne bei booking.com, weil dort diese Richtlinien für jedes einzelne Hotel ganz klar und deutlich aufgelistet sind. Außerdem wird dort überdurchschnittlich häufig kostenlose Stornierung bis zum Schluss angeboten – nicht unwichtig für Familien mit ihrem erhöhten Krankheitsrisiko.
(Nein, ich bekomme kein Geld von booking.com für diesen Artikel:), ich habe einfach nur super Erfahrungen damit gemacht.)
Wer mit eigenem Babybett oder Klappmatratze reist, für den lohnt sich oft die direkte Nachfrage beim Hotel.
Die Angabe „kein Platz für Babybetten“ erweist sich dann manchmal als flexibel.
Überhaupt rentiert sich (auch nach Buchung über ein Portal) die direkte Anfrage beim Hotel. In vielen Ländern ist die Kinderfreundlichkeit so ausgeprägt, dass man Familien gerne einen Rabatt, ein größeres Zimmer oder kostenloses Zustellbett gewährt.
FAZIT: Je geringer die Kinderanzahl und je jünger die Kinder, desto mehr lohnt sich der Vergleich der Hotelrichtlinien.
Mit mehr als 2 Kindern oder Teenagern ist wahrscheinlich airbnb (oder andere Fewos) die bessere Wahl.
Wer mal was ganz anderes (noch Günstigeres) ausprobieren will: Hier ein Erfahrungsbericht zum Couchsurfing mit Kindern. Oder wie wäre es mit Haustausch? Hier ein weiterer interessanter Bericht von kidsaway. Oder gar wwoofing, der Freiwilligenarbeit auf einer organischen Farm?
In meinen Posts findet ihr natürlich auch Übernachtungstipps für die jeweiligen Reiseziele.