Elternzeit im Paradies – Mit Baby nach Bali

Als unsere erste Tochter acht Monate alt war, brachen wir zu einer 4-monatigen Elternzeit in Südostasien auf. Dabei verbrachten wir zunächst fünf Wochen auf Bali. Wir wollten dem Baby zuliebe länger an einem Ort verweilen und wussten von früheren Indonesien-Reisen her, dass uns dort niemals langweilig werden würde. Bali ist für uns -Klischee hin oder her- ein Paradies auf Erden.

Doch eignet sich das Paradies Bali auch für eine Reise mit Baby oder Kleinkind?

Wir meinen: definitiv ja!

Hier die Essenz unserer balinesischen Baby-Zeit, verpackt in 12 handliche Tipps.

1. Stopover in Singapur:

   Die kinderfreundlichste (und kürzeste)Anreise ist die mit Singapore Airlines und einem mehrtägigen Aufenthalt im blitzsauberen, perfekt organisierten Stadtstaat. Keine asiatische Metropole ist einfacher mit Baby zu erkunden. Hier gehts zu unseren Singapur-Erfahrungen.

2. Haus mieten:

   Es gibt vielleicht keinen Ort auf der Welt, wo man schönere, bezahlbare Häuser („Villen“ trifft es wohl eher) mieten kann als auf Bali. Auch die meisten Hotels sind dort traumhaft, bieten aber weniger Platz fürs gleiche Geld. Wer Service braucht, findet auch problemlos Häuser mit täglichem Putzdienst oder sogar Koch im Haus. Schaut z.B. mal hier.

3. Quartier in Ubud:

   Das ehemalige „Künstlerdorf“ im Inselinneren ist zwar inzwischen auch von Touristen überrannt, hat aber dennoch eine unvergleichliche Atmosphäre und ist für mich der vielleicht schönste Ort der Welt. Warum lest ihr hier. Zumindest einen Teil seines Bali-Urlaubs sollte auch jeder Strandfan dort verbringen. Auch viele Kinderattraktionen finden sich in und um Ubud (siehe 11.) In der Pondok Library kann man Kinderbücher ausleihen (auch ein paar deutsche) und kindergeeignete Kurse belegen.

4. Essen gehen:

   Oh, das Essen in Bali, der Stoff meiner Tagträume! Bücher könnte man darüber schreiben! Selbstverpflegung ist auf Bali vollkommen sinnlos. Vergesst alle eure heimatlichen Restaurant-Erfahrungen mit Baby: Die Insel ist bis zum Bersten voll mit sensationellen, erschwinglichen Restaurants aller nur erdenklichen Länderküchen. (In Ubud habe ich sowohl das beste Sushi als auch die beste Pasta meines Lebens gegessen!) Und das Beste daran: Wer mit Baby nach Bali reist, wird sich nicht nur überall willkommen fühlen, sondern wird sein Kind in vielen Lokalen sogar die ganze Mahlzeit über kaum zu Gesicht bekommen. An keinem anderen Ort der Welt wurden unsere Kinder je liebevoller und begeisterter bespaßt als von den kindervernarrten Balinesen. Es mag keine Hochstühle und Kindermenüs geben, aber nie wieder werdet ihr dermaßen köstlich und zugleich ungestört auswärts speisen wie auf Bali. Defintiv eine der besten Erfahrungen, die wir je beim Reisen mit Kindern gemacht haben!

5.  Unsere Restaurant-Tipps:

   Three Monkeys (Ubud), Cafe Lotus (Ubud), Cafe Wayan (Ubud), Murnis Warung (Ubud), Nasi Ayam Kedewatan (Ubud), Cafe Bali (Seminyak)

6. Banane füttern:

   Um das Angebot an Babynahrung ist es auf Bali nicht so gut bestellt. Mehr als 3-4 Gläschensorten in den großen Supermärkten (z.B. Bintang) dürft ihr nicht erwarten. Wer wie wir mit einem Baby im Breialter nach Bali fährt, kann zur Not immer auf die omnipräsenten, köstlichen, sterilen und gesunden Bananen zurückgreifen (lassen sich wunderbar mit Löffel direkt aus der Schale füttern). Für ältere Kinder ist Verpflegung problemlos. Es gibt nichts, was es nicht gibt (s.o.)

7. Auto mit Kindersitz mieten:

   Die öffentlichen Verkehrsmittel sind auf Bali wenig touristen- oder kinderfreundlich, ein eigenes Fortbewegungsmittel daher unumgänglich. Die ganze Familie auf ein Moped zu quetschen, wie es die Einheimischen (aus Geldnot) praktizieren, sollte man tunlichst unterlassen. Der Verkehr ist (v.a. in den Touristenzentren südlich von Ubud) der helle Wahnsinn! Nur ein Auto mit Kindersitz  bietet einigermaßen Sicherheit. Beides gibt es entweder für teures Geld bei den internationalen Mietwagenfirmen. Oder man macht es wie wir und mietet ein etwas klappriges Gefährt von Einheimischen (mit etwas Verhandlungsgeschick schon für ca. 20€/Tag) und leiht den Kindersitz bei Bali Baby (wo es übrigens auch Buggys, Babybetten u.ä. zu mieten gibt.) Natürlich kann man auch seinen eigenen Sitz von zuhause mitbringen. Wer sich das Fahren nicht zutraut, findet überall problemlos Autos mit Fahrer.

8. Strandquartier gut wählen:

   Wer noch nie auf Bali war, wird eventuell geschockt sein, wie urban und überlaufen die bekanntesten Strandorte Kuta, Legian und Seminyak sind. Ruhiger wirds im Norden Seminyaks (aber meist sehr teuer). Wenn ihr euch am Strand einquartieren wollt (z.B. weil ihr größere Kinder dabei habt), ist Sanur wohl die beste Wahl: ruhiger, aber viele schöne Cafes und Unterkünfte, nahe an Flughafen und Krankenhäusern, seichter (etwas schmaler) Strand mit Buggy-tauglichem Boardwalk und  strategisch gelegen für Ausflüge.

9. Tropisches Klima: 

   Wer keine schwüle Hitze verträgt, sollte sich eine Reise nach Bali gut überlegen. Schweiß wird fließen, vor allem mit Baby in der Tragehilfe. (Letzere ist unumgänglich, da es wenig Buggy-taugliches Terrain gibt) Unsere Tochter hatte permanent (harmlose) Hitzepickel, schien aber sonst die Wärme zu genießen.

10. Insel erkunden:

    In Bali nur am Strand zu liegen, ist eine Sünde. Anderswo in Asien gibt es noch schönere Strände, aber die vielfältige Landschaft und faszinierende Kultur der Insel sucht weltweit ihresgleichen. Der Großteil der Insel ist (v.a. vom Standort Ubud aus) in Tagesausflügen zu erreichen.

    

    Am mystischen Batukau-Tempel

11. Keine Angst vor Krankheit:

    Bali ist malariafrei. Es gibt zwei ausgezeichnete Krankenhäuser in Sanur, in denen man auch hervorragende, Englisch sprechende Kinderärzte vorfindet: BIMC und International SOS Medical Clinic.

12. Kinderattraktionen:

    Neben den Stränden und tollen Pools (in fast jeder Unterkunft, sonst in vielen Hotels gegen Gebühr benutzbar) begeistern sich Kinder für die wilden Affen im Monkey Forest (Ubud) oder am Ulu Watu-Tempel, den Bali Bird Park und Rimba Reptile Park (mit Komodo-Waran!). Sehr teuer ist der Bali Safari and Marine Park. Ältere Kids können River Rafting oder Surfen lernen oder sich im Waterbom Park (Kuta) oder im Treetops Adventure Park vergnügen. Balinesische Tanzvorführungen mit ihren großartigen Kostümen sind für Kinder genauso spannend wie die omnipräsenten Geckos und das farbenfrohe, immense Angebot an Souvenirs (z.B. farbenfrohe Papierdrachen).

Weitere Tipps (z.B. für kinderfreundliche Unterkünfte in Bali) findet ihr hier.

Wenn ihr auch mit einem Wickelkind verreisen wollt: In diesem Artikel auf kidsaway.de findet ihr praktische Tipps zur „Windel-Logistik“.

Wenn ihr mit euren Kindern auch gerne mal ein paar Wochen im Ausland leben wollt, interessiert euch vielleicht dieser Artikel.

 Seid ihr auch schon mit Baby nach Bali gereist? Oder mit größeren Kindern? Was könnt ihr Familien empfehlen?